Wieso scharfe Messer sicherer sind als stumpfe + Schnitzregeln

Kinder und Messer sind ein Bild, dass nicht alle Eltern gerne sehen. Trotzdem befürworten und fördern wir den Umgang mit dem Messer.
Es ist ein vielseitiges Werkzeug, mit dem dein Kind seine/ihre Kreativität und Schaffenskraft ausdrücken kann, sei es nun in der Küche oder beim Schnitzen. Deshalb ist der Umgang mit dem Schnitzmesser ein fester Bestandteil unseres Wilde Kinder Programms.
Beispielsweise beim Verzieren des eigenen Abenteuer-Wanderstocks, beim Herstellen von Knöpfen oder dem nachbauen eines Spiels und noch so manches mehr.


Damit dein Kind sicher mit dem Messer umgehen kann, halten wir es für wichtig, dass es scharf ist. Wieso das so ist und wie man ein Messer richtig pflegt, erkläre ich Dir in diesem Artikel.

 

Dein Kind passt besser auf.

Der häufigste Grund, wieso sich dein Kind beim Schnitzen verletzt, ist Unaufmerksamkeit und diese kommt oft dann daher, wenn wir uns zu sehr in Sicherheit wägen. Es wird sich unterhalten, kurz weggeguckt und schon ist es passiert. Das Wissen, dass ein wirklich scharfes Messer in der Hand gehalten wird, erhöht die Aufmerksamkeit und Vorsicht deines Kindes und damit sinkt das Risiko, dass es sich verletzet.

 

Die Klinge rutscht weniger ab.

Hinzu kommt, dass sich eine scharfe Klinge viel besser kontrollieren lässt. Weil sie leichter ins Holz geht und weniger Kraft benötigt wird, rutscht das Messer weniger ab. Außerdem ermüdet die Hand nicht so schnell und dein Kind kann sich länger konzentrieren.

 

Und wenn doch etwas passiert?

Trotzdem wird es dazu kommen, dass dein Kind sich schneidet. Das ist überhaupt nicht schlimm und gehört zum Leben und Lernen dazu.
Und auch hier hat ein gut geschärftes Messer Vorteile, denn der Schnitt ist feiner als von einer stumpfen Klinge und verheilt somit besser.
Bei kleinen Verletzungen reicht es den Schnitt vorsichtig zu säuber und zu desinfizieren. Anschließend wird die Wunde mit einem Pflaster geschützt.

Foto: Arne Winter / wildekinder.com

Schnitzregeln

Bei unseren Wildniscamps oder Gruppentreffen des Offline-Programms der Waldläuferbande, schnitzen die Kinder den ganzen Tag – und das ganz ohne Aufsicht!
Zu Beginn des Camps erklären wir den Kindern die Schnitzregeln die es einzuhalten gilt, die dafür sorgen, dass die Verletzungsgefahr für das schnitzene Kind, sowie für die anderen Menschen drum herum, deutlich sinkt.
Diese Regeln haben wir vor ein paar Jahren in Form eines kleinen eBooks veröffentlicht, dass wir dir nun auch hier sehr gerne zum Download anbieten möchten.

Tipps zur Pflege

Damit ein Messer möglichst lange scharf bleibt, gibt es einige Dinge zu beachten:

 

  1. Erde macht die Klinge stumpf. Messer sollten deshalb nie in den Boden gesteckt werden. Am besten auch gar nicht offen ablegen, da auch schon die Berührung der Schneide mit der Erde oder einem Steinchen reicht um diese zu beschädigen.
  2. Auch Spülmaschinen tun der Klinge nichts gutes. Besser vorsichtig mit der Hand spülen und direkt abtrocknen.
  3. Hat das Messer einen Holzgriff freut es sich hin und wieder über etwas Öl. Dafür kann auch übliches Speiseöl verwendet werden. Am besten eignet sich dafür Leinöl da es besonders fein ist und so wunderbar in die Poren des Holzes einziehen kann.
    Kinder haben großen Spaß daran ihr geliebtes Werkzeug zu pflegen. Dieser Schritt ist eine gute Gelegenheit dem nachzugehen. Auch für die Kleinsten.
  4. Schärfe das Messer deines Kindes regelmäßig.
    Irgendwann wird auch das beste Messer stumpf. Das Schnitzmesser deines Kindes wird genau wie ein Küchenmesser mit einem Wetzstahl oder Diamantschleifer wieder in Bestform gebracht. Dafür wird die Klinge vom Griffansatz bis zur Spitze mit einem Winkel von 15-20 Grad mehrmals über den Schleifstein geführt. Zum regelmäßigen Nachschleifen reichen 10-20 Mal pro Seite. Anschließend wird der Grad – das was bei Schleifen angetragen wurde – mit einem Stück Leder entfernt.

Mit diesen Tipps wird dein Kind lange Spaß an seinem/ihrem Schnitzmesser haben.

Foto: Arne Winter / wildekinder.com

Welche Messer eigenen sich für Kinder?

Ein sehr beliebtes Messer ist das Opinel Kindermesser oder das Opinel Junior. Beide verfügen über eine abgerundete Spitze und steht in seiner Qualität den erwachsenen Modellen in Nichts nach. Außerdem hat es einen feststellbaren Klappmechnismus. Das ist wichtig für das sichere Schnitzen!

Eine weitere gute Marke ist Morakniv. Die Messer haben eine feststehende Klinge und sind damit etwas robster. Die Modelle Rookie und Scout Save haben auch eine abgerundete Spitze. Das Scout und das Woodcarving Junior hat eine normale Spitze und empfiehlt sich, wenn dein Kind schon sicher mit dem Messer umgehen kann.

 

Schnitzidee gesucht?

Wenn dein Kind gleich Lust auf ein Schnitzprojekt hat, kann ich Dir die Abenteueraufgabe Zwergeninvasion empfehlen.
Weitere tolle Schnitzaufgaben und Abenteuer findest du außerdem im Mitgliederbereich des Wilde Kinder Programm. Melde Dich gleich an und schau mal rein! 2 Wochen lang kannst Du es kostenlos und unverbindlich ausprobieren und dann, wenn Du magst, Teil unserer Community werden.

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Hast Du noch einen Tipp für die anderen Leser*innen, welche Messer sich für Kinder gut eignen, wie man ein Messer scharf hält oder gar noch weitere Schnitzideen? Schreib sie in die Kommentare oder zeig’ sie uns bei Instagram!

 

Titelbild: Arne Winter / wildekinder.com

3 replies on “Wieso scharfe Messer sicherer sind als stumpfe + Schnitzregeln”

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